DAS WELLI - HAUS

Die Zucht

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

Die Zucht in unserer Voliere ist eine reine Hobbyzucht. Wir haben uns zu einer eher naturnahen Brut, der Koloniebrut entschieden. Da die Treue zwischen den Wellis doch nicht immer so groß ist, kam es schon häufiger zum Partnerwechsel und wir finden es nicht gut, einfach 2 Wellis zu bestimmen, die nun gemeinsam brüten sollen. Zudem haben wir einmal eine Zwangsverpaarung versucht und das ging gründlich daneben. Da saß zum Schluss der Hahn im Nistkasten, weil er die Henne absolut nicht leiden konnte...

In der Innenvoliere sind an zwei Wänden Regale auf einer Höhe montiert, auf denen die 11 Nistkästen stehen können. Die Regale sind mit Leisten abgesichert, die als „Geländer“ dienen. So können die Küken nicht so schnell herunter fallen, falls mal eines aus dem Nistkasten abhaut. Und das passiert doch häufiger als gedacht. Drei weitere Kisten können auf einem Schrank aufgestellt werden, falls es Streitereien gibt.

Die Meisten sprechen sich gegen eine Koloniebrut aus, da es auch einige Gefahren mit sich bringt. So kann Eifersucht zwischen Hennen schon mal zum Angriff auf Henne und Küken führen. Man hat nicht immer unter Kontrolle wer mit wem brütet und auch kommt es vor, dass der Hahn seine Dame im Stich lässt und sich einer anderen zuwendet. Und Streit um die beste Kiste (Nistkasten) gibt es sowieso. 

Meine Wellis dürfen einmal im Jahr brüten. Ab Mai stelle ich die Kisten auf. Nach der Brut räume ich sie dann immer weg, sobald eine „Familie“ ausgeflogen ist. Einmal hat eine Henne ein zweites Gelege angesetzt, noch bevor das erste ausgeflogen ist, sie hat die Küken nach dem Schlüpfen jedoch alle verhungern lassen.

Es kam auch schon vor, dass sich zwei Hennen mit zwei Hähnen eine Kiste geteilt haben. Die beiden Damen haben drei süße Küken großgezogen. Als es in der Kiste jedoch zu eng wurde, hat die eine Henne die andere herausgeschmissen und die Küken alleine großgezogen. Anhand der Farbschläge kann man inzwischen erraten, wer wohl Mutter und Vater waren. Ganz sicher ist es jedoch nicht. 

 

Die Küken werden, sobald das Kleinste mindestens 2-3 Tage alt ist regelmäßig aus der Kiste genommen, um diese zu reinigen. Das hat gleichzeitig den Vorteil, dass man das Vertrauen zu der während der Brut doch sehr misstrauischen Henne bekommt. Dazu sind die Küken ohne große Arbeit an die Hand gewöhnt und weniger scheu. 

 

 

Zuchtgenehmigung:

Ich habe mich zur Zuchtgenehmigung entschlossen, als Suse andeutete, dass sie brüten wollte.

Nach einigen Überlegungen haben wir gesagt, wir werden die Vögel brüten lassen, aber nicht in gesonderten Käfigen und auch nicht dauerhaft. Eine Brut pro Jahr, auf keinen Fall mehr.

Also habe ich beim zuständigen Veterinäramt angerufen und mich erkundigt. War alles kein Problem. Die dem Amtstierarzt zuarbeitende Verwaltungsfachangestellte schickte mir gleich kostenlos alle notwendigen Unterlagen zu und sagte, ich sollte mich damit vertraut machen. Ich bekam einen dicken Umschlag mit allgemeinen Angaben über Sittiche und Papageien, die Psittakoseverordnung und einiges andere. Das habe ich in Ruhe durchgearbeitet, mir dann noch in einem Forum weitere Unterlagen besorgt und schließlich noch 2 Bücher über Haltung, Ernährung und Krankheiten gelesen. Als ich mich fit genug gefühlt habe, habe ich einen Termin vereinbart, bin dort hingefahren, musste 5 Seiten Fragebogen ausfüllen und die mit dem Amtstierarzt anschließend zusammen durchgehen. Und das war's dann auch schon. Kurz darauf bekam ich meine Genehmigung zugeschickt und konnte die Kisten freigeben…

 

Macht man sich in den verschiedenen Foren schlau, so kann man sehr schnell erkennen, dass jeder Kreis oder jede Stadt diese Genehmigung anders erteilt. Es gibt Unterschiede im Preis (ich habe knapp 35 € bezahlt) und auch in den Anforderungen. Manchmal besichtigt der zuständige Tierarzt erst einmal die Voliere und den Quarantäneraum, manchmal auch nicht. Man sollte sich also bei der zuständigen Behörde im Voraus schlau machen, ob die Genehmigung unter den vorhandenen Umständen überhaupt in Frage kommt.

 

 

 

   ©  2007 / 2008 by Dorit Westphal